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Inhaltsverzeichnis
- Ablauf einer MPU
Ablauf der Antragstellung bei der MPU
Um die MPU zu machen, muss der Betroffene muss einen Antrag auf Wiedererteilung bei der Führerscheinstelle bzw. beim Landkreisamt stellen. Dieses überprüft, ob eine MPU notwendig ist. Man sollte sich schon vor der Antragstellung bei einem Psychologen über die Vorbereitung auf die MPU informieren. Der Grund ist, dass nach der Antragstellung zu wenig Zeit ist, um sich noch gut vorzubereiten.
Wenn eine MPU ansteht, muss der Antragsteller ein Begutachtungsstelle benennen. Dorthin wird die sogenannte Fragestellung der Führerscheinstelle gesendet. Diese kann z.B. lauten: “Ist der Betroffene in der Lage zukünftig das Fahren eines KFZ vom Alkohol Konsum zu trennen”. Je nach Vergehen gibt es eine andere Fragestellung. Die Gebühren im Rahmen der Wiedererteilung werden dem Antragsteller gemäß der üblichen Gebührenordnung in Rechnung gestellt. Durch die richtige Beratung kann man auch bei MPU-Gebühren bares Geld sparen.
Wer bestimmt die Begutachtungsstelle?
Die Begutachtungsstelle darf man selber auswählen. Die Führerscheinstelle macht keine Vorgaben, solange es sich um eine von der BASt anerkannte Begutachtungsstelle handelt. Die Stellen unterscheiden sich teilweise beträchtlich in Preis, Service, Bearbeitungsgeschwindigkeit u.v.m.
Wann wird begutachtet?
Nach der Antragstellung vergehen in der Regel ca. 3 Monate bis es zur Begutachtung kommt. Dieser Prozess dauert deswegen so lange, weil die Führerscheinstelle erst noch Recherchen anstellen muss, wie z.B. ein Führungszeugnis beschaffen, die Akte sichten usw. Außerdem muss man die Akte an die MPU-Stelle verschicken.
Gibt es Erfahrungsberichte zum Ablauf der MPU?
Früher haben Menschen fast nie über ihre Teilnahme an einer MPU gesprochen. Zum Glück ändert sich dies mittlerweile. Denn man kann auf eine bestandene MPU zurecht stolz sein. Diese Geschichten geben nicht nur wichtige Hinweise über den Ablauf der MPU, Sie können auch richtige Mutmacher sein. Und nichts ist schöner als das Gefühl einer bestandenen MPU!
Wer ist der Empfänger des Gutachtens?
Das Gutachten kann man entweder sich selbst persönlich oder direkt an die Führerscheinstelle schicken lassen. Allerdings muss man bei der Begutachtungsstelle eine zusätzliche Schweigepflichtsentbindung unterschreiben, falls das Gutachten direkt an die Führerscheinstelle gehen soll. Da die Ergebnisse des Gutachtens zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt sind, wäre es ratsam, es ausschließlich an die betroffene Person persönlich zu senden. Abhängig vom Ausgang des Gutachtens, liegt es im Ermessen der Person, wie sie weiter verfahren möchte. Im Falle eines negativen MPU-Gutachtens hat sie beispielsweise die Wahl, das Gutachten der Behörde nicht zu übergeben.
Der Ablauf der MPU selbst
An dem Tag, an dem die Begutachtung ist, ist es wichtig, dass Sie sich, unter Vorlage Ihres Personalausweises, bei der zuständigen Stelle anmelden. Darüber hinaus ist es absolut zentral, Belege über durchgeführte Therapien, Abstinenznachweise bereit zuhalten. Informieren Sie sich möglichst lange vor der MPU, ob Sie auf die Abstinenznachweise verzichten können.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Sie bis zum Termin der medizinisch-psychologischen Untersuchung alle Vorbereitungen abgeschlossen haben. Diese sollte durch Verkehrspsychologen erfolgen. Alternativ kann man sich auch durch einen Videokurs vorbereiten.
Ihr Verhalten am Tag der MPU
Erscheinen Sie ausgeruht zur Untersuchung. Wenn Sie angetrunken oder unter Drogeneinfluss zur MPU erscheinen, fallen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit durch. Bei Erkrankungen ist es ratsam, entsprechende Atteste Ihres Arztes vorzulegen. Ihr Verhalten während der medizinisch-psychologischen Untersuchung sollte Ihre verbindliche Einstellung zur Begutachtung zeigen. Es ist selbstverständlich, dass Sie pünktlich zum Termin erscheinen. Leider können längere Wartezeiten nicht immer vermieden werden. Wenn Sie sich darauf einstellen, können Sie die Ruhe bewahren. Der Gutachter kann versuchen einen zu provozieren. Dafür wie Sie damit umgehen, gibt es wichtige Tipps und Tricks.
Mitschnitt Ja oder Nein?
Alle Begutachtungsstellen bieten entweder einen Mitschnitt des Gesprächs an oder legen dem Prüfling eine Mitschrift im Anschluss zur Korrektur vor. Man sollte dieser Möglichkeit zustimmen. Dies hilft beispielsweise, wenn man mit Teilen des Gutachtens unzufrieden ist.
Es ist wichtig, jegliche Zweifel an der Notwendigkeit der Untersuchung zu unterlassen. Ebenso sollten Anschuldigungen gegenüber Polizei und Justiz sowie Rechtfertigungen aufgrund von Fehlern anderer vermieden werden. Denn in der MPU gilt: Die Akte hat immer Recht. Bei Sprachschwierigkeiten ist es sinnvoll, im Voraus um die Beiziehung eines Dolmetschers zu bitten.
Unsere Verkehrspsychologen und MPU-Experten helfen Ihnen in einem kostenfreien Erstgespräch bei allen Fragen weiter:
Dauer der MPU
Für den Tag der MPU sollten Sie sich keine anderen Termine vornehmen. Nichts ist schlimmer, als wenn sie anfangen, auf die Uhr zu schauen, obwohl die Untersuchung noch nicht einmal richtig begonnen hat. In der Regel sollte man aber nach ca. vier Stunden durch sein. Es kann jedoch auch länger dauern, wenn an dem Tag großer Andrang herrscht. Manchmal verteilt die Stelle aus organisatorischen Gründen unterschiedliche Teile der MPU auf verschiedene Tage, natürlich nur in Absprache mit dem Prüfling. Es gibt die Fragebögen, die Reaktionstests, den medizinischen Teil und das psychologischen Gespräch. Die Reihenfolge dieser Teile ist nicht festgelegt.
Teile der MPU und ihr Ablauf
Fragebögen
Zu Beginn erhalten Sie diverse Fragebögen, welche sowohl Fragen bezüglich Ihres Führerscheins als auch Fragen zu Ihren persönlichen Umständen und Ihrer Gesundheit beinhalten. Nachdem Sie diese ausgefüllt haben, liest sie der Verkehrspsychologe, der für die Begutachtung verantwortlich ist.
Reaktionstests
In den Reaktionstest werden verschiedene Fähigkeiten unter die Lupe genommen. Hierbei wird beispielsweise untersucht, wie gut Ihre Reaktionen sind und wie belastbar Sie in stressigen Situationen reagieren. In der Regel werden nicht mehr als drei Tests gemacht. Häufig kommen ATAVT und Cognitrone von der Firma Schuhfried zum Einsatz. Diese sind alle anerkannt und werden je nach der spezifischen Fragestellung, die geklärt werden soll, ausgewählt.
Ablauf der medizinischen Untersuchung
Die ärztliche Untersuchung ist ein wichtiger Teil des Prozesses. Hier schaut man, ob es körperliche Probleme gibt, die Sie beim Fahren behindern könnten. Wenn es um Alkohol geht, wird genau hingeschaut, ob es Anzeichen für übermäßigen Konsum gibt und ob dadurch Schäden entstanden sind, die deine Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen könnten. Dabei geht es um Fragen zu Ihrem Trinkverhalten, sowohl in der Vergangenheit als auch jetzt. Auch Krankheiten, die Ihre Leberwerte beeinflussen könnten, kann der Arzt ansprechen. Ähnliches gilt, wenn es um Drogen oder Medikamentenmissbrauch geht. Danach wird Ihnen Blut abgenommen, um verschiedene Werte zu checken und zu bewerten. Und zu guter Letzt gibt es noch einen Koordinationstest. Das Ganze erinnert an einen Check-Up beim Hausarzt, ist aber etwas weniger ausführlich
Ablauf der psychologischen Untersuchung
Das psychologische Gespräch nimmt etwa eine Stunde in Anspruch. Während dieser Zeit müssen Sie sich mit Ihren vergangenen Fehltritten auseinandersetzen und zwar auf eine selbstkritische Art und Weise. Insofern ist es wichtig, dass Sie zeigen können, dass Sie Ihr Verhalten geändert haben und das durch Beispiele aus Ihrem Leben auch belegen können. Der Gutachter wird Ihre Antworten als Ganzes bewerten, also nicht nur auf einzelne Antworten schauen. Daher bringt es nichts, wenn Sie versuchen, einzelne Antworten auswendig zu lernen. Denn was wirklich zählt, ist Glaubwürdigkeit. Die Fragen, die gestellt werden, haben alle etwas mit Ihrer Fahreignung zu tun und sind notwendig, um eine Prognose über Ihr zukünftiges Verhalten zu erstellen.
Ablauf Alkohol MPU, Drogen MPU, Punkte MPU und StraftatenMPU
Ablauf der Alkohol MPU
Während der Begutachtung erfolgt eine Untersuchung der Entwicklung des Alkoholkonsums in der Vergangenheit. Gab es eine Abhängigkeit oder”nur” eine Gefährdung durch Alkohol. Zusätzlich wird bei das Wissen über Alkohol und das Fahren abgefragt, weshalb Kenntnisse über Promille-Werte und von Bedeutung sind. Im Rahmen des Gesprächs wird erörtert, welche Rolle Alkohol für die betroffene Person spielte. Es wird gefragt, wie hoch die Trinkmenge normalerweise war oder ist, warum am Tag der Tat trotz hoher MEnge gefahren wurde und ob sich die Person noch in der Lage fühlte, sicher zu fahren.
Nach der Untersuchung der Ursachen für das auffällige Verhalten in der Vergangenheit fällt das Augenmerk auf die Verhaltensänderung und Maßnahmen gegen Rückfälle. Man analysiert, wie sich das Leben, das Verhalten und der Umgang mit Alkohol seit dem Vorfall der Alkoholfahrt verändert haben. Um eine zukünftige Prognose erstellen zu können, möchte der Psçhologe wissen, wie die sichere Teilnahme am Verkehr ohne weitere Vorfälle garantiert wird. Es ist zentral, dass die Veränderung im Zusammenhang mit dem Problem stabil ist. Eine nur vorübergehende Änderung des Verhaltens birgt ein zu hohes Risiko für einen Rückfall.
Ablauf einer Drogen MPU
Die Drogen-MPU hat einige spezifische Merkmale. Sie untersucht nicht nur den aktuellen Drogenkonsum, sondern auch die Geschichte des Konsums und die Gründe dafür. Eine strikte Abkehr vom Konsum ist in der Regel angezeigt. Es wird auch geprüft, ob der Betroffene Maßnahmen zur Veränderung seines Verhaltens ergriffen hat und ob diese Änderungen nachhaltig sind. Darüber hinaus können Fragen über die Auswirkungen von Drogen auf die Fahrtüchtigkeit fallen. Es ist wichtig, dass der Betroffene ein klares Verständnis für die Risiken und Konsequenzen seines Konsums hat und Maßnahmen zur Vermeidung von Drogenfahrten ergriffen hat.
Ablauf einer Punkte oder Straftaten MPU
Anders als bei der MPU wegen Alkohol oder Drogen Salim hier die Nachweise über die Abstinenz weg. Auch eine Blutuntersuchung findet in der Regel nicht statt. Trotzdem ist diese MPU besonders schwierig. Denn man kann da nicht nachweisen, dass man sein Verhalten tatsächlich geändert hat. Und wie soll man dem Gutachter garantieren, dass man in Zukunft nicht mehr die Verkehrsregeln bricht, da man normalerweise ja straffrei davonkommt? Hier muss man wirklich gut argumentieren. Es geht darum, sich selbst besser einschätzen zu können und seine Emotionen besser im Griff zu haben. Dies ist besonders bei der MPU wegen Straftaten z.B. bei Gewaltverbrechen der Fall.